Jahrgang 2006, Saison 2016/2017

In der Nähe zur Eifel liegt die Grenzstadt Aachen, die nicht nur aufgrund der Tradition als Reichs- und Krönungsstadt im Mittelalter, Bischofssitz, Bade- und Kurstadt und nicht zuletzt als Industriestadt weit in den niederländischen und belgischen Raum ausstrahlt. Im Mittelalter wurden auf dem Thron Karls des Großen nicht weniger als 30 Könige gekrönt. Noch heute ist Aachen mit seinen 250000 Einwohnern ein bedeutendes Kultur und Wirtschaftszentrum im Dreiländereck.

Nicht weniger traditionsreich ist der Aachener Fußball. Das Logo „alte neue Liebe Aachen“ drückt kurz und knapp das Geschehen in den letzten Jahrzehnten rund um den Verein in der Grenzstadt aus. Gegründet im Jahr 1900 nahm die Alemannia erstmals 1938 an der deutschen Meisterschaft teil. Der Sprung in die neu gegründete Bundesliga gelang im Jahr 1967. Die gezeigten Leistungen wurden mit der Vizemeisterschaft ein Jahr später gekrönt. In dieser Zeit wie auch später erreichte die Alemannia mehrfach das DFB-Pokalendspiel, nachdem man reihenweise favorisierte Mannschaften wie Bayern München oder Borussia Mönchengladbach ausschalten konnte.

Danach wurden Parallelen zum ehemals ruhmreichen VFR Neuss deutlich. Der Verein musste den Weg in die Zweit- und Drittklassigkeit und später sogar noch tiefer auf sich nehmen. Die Alemannia kämpfte sich jedoch zurück und in der Saison 2005/06 gelang nach 36 Jahren schließlich der Wiederaufstieg in die Bundesliga. Dort konnte man sich nicht halten. Zudem führten finanzielle Probleme zu den Abstiegen bis in die Regionalliga.

Dort spielen die „Kartoffelkäfer“, wie sie aufgrund des Trikots liebevoll genannt wurden, nach wie vor. Allerdings weist die Regionalliga heute schon professionelle Züge auf. Das Auftaktspiel der aktuellen Saison 2017/2018 gegen die U 23 der Borussia aus Mönchengladbach sahen fast 10.000 Zuschauer.  Mit 30.313 Zuschauern wurde von Aachen in 2015 beim Spiel gegen RW Essen der Zuschauerrekord für alle Regionalligen gebrochen.

Professionell ist auch die Ausbildung des Nachwuchses in Aachen. Es wurde ein Nachwuchsleistungszentrum nach dem Vorbild der Bundesligisten geschaffen. Zusätzlich richtet die Akademie für Kinder zwischen 6 und 14 Jahren in den Ferien mehrere Camps an.

Der Aachener Nachwuchs war in den letzten Jahren häufiger Gast beim Novesia Cup in Neuss. Die Ergebnisse waren beachtenswert, aber es reichte bei vier Teilnahmen noch nicht zum Halbfinale. Die Konkurrenz aus dem In- und Ausland war aber in den jeweiligen Vorrundengruppen sehr stark.  Mit Rang 5 gelang 2010 die beste Platzierung.

Auch bei der Nachwuchsrunde der deutschen Bundesligisten 2016/2017 gelang dem diesjährigen Turnierjahrgang der eine oder andere Achtungserfolg. Allerdings gingen die Spiele gegen die Turnierkonkurrenten aus Düsseldorf, Köln und Mönchengladbach wenn auch teilweise knapp verloren.

Beim Novesia Cup 2017 müssen sich die jungen Aachener mit der Neusser Auswahl, der Borussia aus Mönchengladbach und Legia Warschau auseinandersetzen. Das wird kein leichtes Unterfangen, aber gerade der Novesia Cup hat schon für so manche Überraschung gesorgt. Zudem müssen sich alle Mannschaften zunächst an das neue Spielsystem gewöhnen.